
hallo ihr lieben,
ich habe mal hier mal eine idee zum ambient improvisieren als video auf youtube gestellt:
http://www.youtube.com/v/0QS5pjwSTn0
Folgende Situation… Angenommen wir befinden uns mitten in einer Live Ambient Session, es sind sieben Spieler am Start und es wurde schon etwa eine Stunde lang gespielt, in der bisher drei mal alle zur Ruhe kamen und Stille herrschte. Und in einer solchen kurzen Phase der Stille befinden wir uns gerade wieder. Der letzte Titel ist gerade vorbei, alle sind nach und nach raus gegangen, haben ihren Fader herunter gezogen. Für gewöhnlich setzen jetzt wieder alle ihre Kopfhörer auf und gehen auf Klangsuche und irgendwann, meist recht bald, setzt jemand wieder den ersten Impuls für den kommenden Titel und damit verändert sich auch die Suchstrategie aller anderen, weil sie jetzt nicht mehr frei, sondern relativ zum bestehenden suchen müssen. Im Laufe der Zeit ist mir immer klarer geworden, wie entscheidend dieser erste Impuls für den kommenden Titel ist. Oft war schon in den ersten Sekunden klar, wenn jemand einen guten Startimpuls gegeben hatte… „Wow… das wird ein klasse Titel!“ Und tatsächlich, die nächsten Einsätze passten dann nicht nur gut dazu, sondern sie ergänzten das Bestehende sogar in magischer weise und oft ist es dann auch ganz klar was noch fehlt (z.B. ein Bass), oder wenn es dicht genug ist und nur noch Akzente drauf gesetzt werden können. Diese Startbedingungen möchte ich jetzt einmal genauer unter die Lupe nehmen und da ich immer großen Spaß am gemeinsamen Basteln habe und mich gerne mit anderen austausche wollte ich hiermit mal rumfragen, wer noch Lust hätte so eine kleine Forschungsgruppe zu bilden und mit den Startbedingungen (Kristallisationskeimen) von Live Ambient Improvisation zu experimentieren. Konkret stelle ich mir das so vor. Wir haben einen zentralen Server, wo jeder ein Verzeichnis bekommt, in das er MP3s hoch laden kann. Dann wird eine Mailingliste aufgesetzt, die alle, die sich dafür interessieren über Änderungen auf dem laufenden hält und in der auch schriftliche Diskussionen stattfinden können. Und dann geht das Produzieren los und ein paar Leute stellen mal erste „Keime“ vor, also MP3s, die ihrer Meinung nach gute Eigenschaften besitzen, um am Beginn eines neuen Titels eingespielt zu werden. Dann kann jeder, den diese Technik anspricht, diese Keime in der nächsten Session konkret anwenden, mit der Creative Commons Auflage, der Namensnennung des Autors. Sprich, wenn dabei dann Titel entstehen, die veröffentlicht werden, kann jeder auch die Startbedingungen nach verfolgen. Es ist anzunehmen, dass bei besonders gelungenen Ergebnissen, manche Keime öfters und von verschiedenen Gruppen angewendet werden dürften. Dann könnte man auch verschiedene Titel mit den selben Startbedingungen miteinander vergleichen. Auch spannend! Und zu guter letzt, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass bei einem gewissen Erfolg des ganzen, Gesprächs und Diskussionsbedarf entstehen könnte, den man über Skype-Konferenzen (Chat, Audio oder Video) entladen könnte. Ich könnte mir vorstellen, dass in solchen Gesprächsrunden interessante Ideen diskutiert werden, die sehr anregend sein könnten, um gezielt etwas an seiner eigenen Improvisation weiter zu entwickeln. Was ich auch toll an der Sache finde, ist, dass auch Leute einsteigen können, die bisher nicht die Möglichkeit gehabt hatten an Sessions teilzunehmen, weil sie einfach zu weit ab vom Schuss wohnen.
Na, hat wer Lust auf Erforschung von Improvisation?
