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synclayr
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Beitrag von synclayr »

Gerade beim Stöbern gefunden:
Journey To The End Of The Sounds von Erik Mikael Karlsson am Freitag, 06.01.12 um 23:05 Uhr

Mit „Journey to the End of the Sounds“ präsentiert Erik Mikael Karlsson eine Komposition, die sich aus über 20.000 katalogisierten Klängen und Klangeffekten des Synklaviers generiert. Die Fahrt beginnt mit menschlichen und tierischen Lauten, die sich nach und nach zu einem rhythmisch-halluzinatorischen Bestiarium entwickeln. Es entsteht ein riesiges akustisches Environment, in dem die Kreaturen gleichermaßen gegen die Absurdität von Leben und Gesellschaft anbellen. Dann betritt der Hörer eine erschreckend mechanische Metropolis, angefüllt mit Sirenen, Verkehrslärm, Flugzeug- und Helikopterkrach, in der die menschliche Stimme zwangsläufig ersaufen muss. Die Reise endet im sinfonischen „Paradies“, das sich als überreifer, längst schon schimmelnder Obstgarten traditioneller Orchesterinstrumente entpuppt. Das Ende ist düster: Der Garten verwandelt sich in ein rostiges Schiff – Untergang und Dunkelheit.


Und vielleicht ist das auch interessant:
fade/perspectives von Johannes S. Sistermanns am Freitag, 13.01.12 um 23:05 Uhr:
Fades sind akustische Übergänge, die beim Komponieren mit Computer entstehen. Längere, kürzere sowie kürzeste Blenden von oftmals weniger als einer Sekunde verbinden zwei verschiedene Klänge miteinander. Johannes S. Sistermanns: „Aus einem Klangvorrat von mehreren hundert solcher Fades, die während meiner kompositorischen Arbeit in der letzen Zeit mit dem Computer entstanden, sind die winzigen Klangeinheiten akustisch gedehnt, zerlegt, geschichtet oder einfach nur naturbelassen. Sie huschen vorüber, mal laut, mal kaum mehr als ein Luftzug. Sie bilden die Keimzelle für das, was das englische Wort fade in der gleichen Schreibweise im Deutschen meint: das Fade, also das Blasse, eher Geschmacklose, dem das Entscheidende zu fehlen scheint - Würzigkeit oder Süße, Farbe, Charakter, Eigenheit. Ist Fadheit eine Frage der Zeit, Ausdruck von Bedeutungslosigkeit, Leerheit? Gibt es überhaupt einen faden Klang?“
"Dunkel ist Ihrer Rede Sinn."