Improv. m. 3facher Spontan-Pause 16.3. Aanantzoo Berlin

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sieqsonick
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Improv. m. 3facher Spontan-Pause 16.3. Aanantzoo Berlin

Beitrag von sieqsonick »

MICHAEL DREYER

Live-Elektronik-Performance
Mittwoch, 16. März 2011, 20 Uhr

Inh. Alexander Hahn
Bülowstraße 90
10783 Berlin / Germany


t. +49 (0)30 - 81801873
f. +49 (0)30 - 81801870

Öffnungszeiten:
Mi.-Sa. 11Uhr - 18Uhr
(und nach Vereinbarung)

Allgemeine Anfragen
contact@aanantzoo.com
Alexander Hahn (Inhaber)
alexanderhahn@aanantzoo.com


Mittwoch, 16. März 2011, 20 Uhr
in Verbindung mit dem Programm der Bar Populaire

Live-Elektronik-Performance
Improvisation mit dreifacher Spontan-Pause

mit
Hinrich Beermann, Baritonsaxophon
Alice Creischer, Stimme
Karl Hoffmann, Slide Guitar
Otto Kränzler, Synthesizer Kurzweil 2500


In seiner aktuellen Ausstellung bei Aanant & Zoo zeigt Michael Dreyer nicht nur neue großformatige Bilder aus konzentrischen, mit lasierender Farbe aufgetragenen Kreisen – wie der Titel andeutet, geht es ihm zugleich um eine Reihe gestaffelter und zirkulär angelegter Gesten der Rahmung und der Unterbrechung, die Machtverhältnisse des Repräsentierens, des Anerkennens (props) und Verwerfens (negation) regeln. Der Untertitel der Ausstellung, „We now interrupt for a commercial“, bezieht sich auf ein Stück, das der Free Jazz-Saxophonist Ornette Coleman 1968 für sein Album „New York Now!“ aufgenommen hat – und bei dem das zu diesem Zeitpunkt längst zum Versuchsfeld für die Marketingabteilungen der Musikbranche gewordene „Idiom“ des „freien“ Jazz in einer hinreißenden selbstreflexiven Geste bei seiner Aufführung durch ein Innehalten in der musikalischen Kontingenzarbeit durch die (leere) Ansage, nun käme gleich eine Werbebotschaft, buchstäblich unterbrochen wurde.

In den offenen Rahmen des Arrangements aus abstrakten und Schriftbildern Dreyers, einer fotografischen Würdigung des Gastkurators Clemens Krümmel sowie einer Gemeinschaftsarbeit, die eine Kleinbronze von Alfred Lörcher integriert, wird am kommenden Mittwoch eine weitere Arbeit Dreyers eingefügt, die ihrerseits buchstäblich die “Grundlage” einer Live-Performance bilden wird – es handelt sich um ein auf dem Boden ausgerolltes Bild, das den schon vorhandenen Teil der Ausstellung in einer autoritär wirkenden Geste ebenso neu strukturiert wie es die Performance trägt und als Spuren hinterlassenden temporären Ereignisraum definiert.

Die Struktur der akustischen Performance basiert auf der Verabredung, drei gemeinsame Pausen von kurzer Dauer einzulegen – als Äquivalente der Coleman’schen “Werbepausen”. Die Pausen ergeben sich durch Aussetzen der Klänge ohne jeden koordinierenden Impuls – ein Wechsel von kollektivem Klang und kollektiven Pausen mittels der von Otto Kränzler live elektronisch modulierten Inputs der drei anderen Mitwirkenden, des Saxophons von Hinrich Beermann, des von Alice Creischer gelesenen eigenen Texts und der Slide-Gitarre von Karl Hoffmann.




Hinrich Beermann (Saxophon)
Studierte an der Jazzabteilung der Hochschule für Musik “Hanns Eisler”, Berlin. Arbeitet in verschiedenen Besetzungen der Berliner Jazz-Szene. Ein Schwerpunkt besteht in der Erarbeitung von Solo-Programmen im Zusammenhang mit gesprochenen Texten. 1993 Mitbegründer von SAXOFONQUADRAT.

Alice Creischer (Stimme)
Künstlerin, Kuratorin, Autorin und Kritikerin. 2005 erschien unter dem Titel “Erpresserbriefe an die Geisteswelt” eine Auswahl ihrer zum Teil auch für Performances und Ausstellungen geschriebenen Texte. Jüngstes großes Ausstellungsprojekt: “Das Potosí-Prinzip”, Madrid / Berlin / La Paz.

Karl Hoffmann (Gitarre)
Musiker, Komponist, Künstler, Übersetzer. 1999/2000 Improvisations-Ensemble GROOVE (Heidelberg) mit Jörg Burkhard und Michael Dreyer

Otto Kränzler (Synthesizer)
führte neben vielen anderen Projekten (u.a. mit Maurizio Kagel, Mesías Maiguashca, Peter Eötvös) Klangregie bei „Sternklang“ und weiteren Projekten von Karlheinz Stockhausen und arbeitet seit langem mit dem legendären EMS Synthi 100. Mit Michael Dreyer hat er 2006 die Arbeit “Pianistin, eine Aufnahme ‘elektronischer Klänge’ von Stockhausen anhörend” realisiert (http://www.vimeo.com/20336921).