Hi!
Ich hab vor einer Weile bei einer größeren, als offizielle Veranstaltung angekündigten
tubeplug-Session mitgemacht. Es war musikalisch eigentlich reines Chaos. Finde ich ich nicht weiter schlimm, kennt man ja bei unkontrollierten Sessions - jeder tobt sich erst mal aus. Erst nach dem offiziellen Ende hatte ich zeitweilig den Eindruck, dass Leute versuchten, aufeinander zu hören und Klanggebilde
miteinander zu gestalten. Blöd für die Zuhörer, die da in der "t-u-b-e" saßen. Was die wohl dachten? Waren sicher erleichtert am Ende...
(Ich wohne am selben Ort, aber war etwas krank an dem Abend.) Ich selbst hatte jede Menge Abstürze hier, aber wohl eher wegen meiner gewagten Kombination aus einem Hostprogramm im Beta-Stadium und einem selbstprogrammiertem Plugin.
@hal9042: Hmm, bei mir gehts am Mac...
Hab die AU-Version genommen.
Nun mein eigentliches Anliegen: Ich muss euch hier auch unbedingt mal auf "
Ninjam" hinweisen! Auch ein frei verfügbares "Telejamming"-Programm. (Windows/MacOSX/Linux)
Das besondere am Konzept: Du hörst den Mix der Gruppe mit exakt einem Takt Verzögerung. Eine hörbare Verzögerung im Netz (außerhalb eines LAN) ist ja sowieso nie zu vermeiden, und außerdem ist ihre (maximale) Zeitdauer im vorhinein unbekannt. Da haben die sich gedacht, versuchen wir gar nicht erst, die Verzögerung möglichst gering zu machen, sondern runden sie sozusagen gezielt nach oben auf, so dass man mit ihr musikalisch überhaupt umgehen kann - wenn auch auf eine ungewöhnliche Art.
Ein
offener Server, wo meistens was frei ist, steht zur Verfügung, auch Software für den privaten Server zuhause, und sogar für Mac-User ein
AudioUnit-Plugin. Die Standalone-Applikation kann man nur mit "virtuellen Audiokabel"-Tools mit anderen Musikprogrammen koppeln (z. B. auf dem Mac mit Soundflower oder JackOSX).
Ich habe da in eine Session reingehört (als "Scheinteilnehmer" in der Band), wo die Leute das so konfiguriert hatten, dass das Tempo extrem langsam war und der Zyklus 12 Taktschläge, die sie dann als 12
Takte(!) uminterpretiert haben, so dass sie es dem traditionellen Bluesschema zuordnen konnten. Das war extrem cool, was da herauskam! Es waren auch wohl versierte Rocker/Jazzer, die da am Werk waren, und nicht zum ersten mal. Hat mir sehr gut gefallen, war echt eine Aufnahme wert.
Ambient könnte gehen, oder was meint ihr? Musik, die sich sowieso sehr langsam entwickelt, dürfte doch wenig Probleme mir der Verzögerung machen.
An Experimenten in der Richtung hätte ich durchaus Interesse. Und falls es gut funktioniert, könnte man vielleicht sogar einen regelmäßen Termin machen (so wie andere sich zum Chat verabreden)...